Selbstsicherheitstraining

 

[engl. assertiveness training], [KLI], verhaltenstherap. Technik, eines der bestens kontrollierten und effektivsten Breitbandverfahren, bei dem versch. Prinzipien der Verhaltenstherapie zum Einsatz kommen, um soziale Angst, Verhaltensdefizite und Interaktionsschwierigkeiten zu behandeln. I. e. S. sind die Ziele: Reduktion von Ängsten (Angststörungen), Aufbau und Erweiterung eines flexiblen Verhaltensrepertoires, die Fähigkeit zur Diskrimination sozialer Situationen und die Entscheidung bei der Auswahl von Verhaltensstrategien sowie die Selbstakzeptierung eigener Bedürfnisse und rationaler Normvorstellungen. Häufig spielen folg. Zielverhaltensklassen eine große Rolle: Angst, unberechtigte Forderungen abzulehnen; Angst, eigene Wünsche und Forderungen mit Nachdruck zu vertreten; offener und direkter Ausdruck pos. und neg. Gefühle; Kontaktängste; Angst vor eigenen Fehlschlägen und Kritik anderer. In Einzeltherapien und Gruppentherapien, die zw. 10 und 40 Sitzungen dauern, werden meist folg. Methoden angewandt: hierarchisch abgestufte Übungen als Rollenspiele und in vivo, d. h. in der Realität, oft unter Einbeziehung realer Bezugspersonen. Instruktion, Modell-Lernen, Feedback und Verstärkung, Tonband- und Video-Feedback, Selbstregulationsverfahren und Methoden der kognitiven Umstrukturierung. Vertrauen in das eigene Verhaltensrepertoire (Kompetenzvertrauen oder self-efficacy: Bandura, Selbstwirksamkeitserwartung) wird v. a. über real bewältigte Erfahrungen in schwierigen Situationen erreicht. Bei den teilweise mehrjährigen Katamnesen wurden pos. Generalisierungseffekte auf andere Lebensbereiche beobachtet. Neg. Effekte wurden v. a. von Ansätzen erzielt, die weniger prosoziales als vielmehr aggressives Durchsetzungsverhalten trainierten.