sensitivity training
[engl. sensitivity Empfindsamkeit, Fehlererkennbarkeit; lat. sentire empfinden], [AO, SOZ], neben den Encounter-Gruppen die wichtigste gruppendynamische Trainingsform. Das sensitivity training (auch human-relations training) befasst sich z. B. mit dem Interessenkonflikt zw. Arbeitnehmer und Arbeitgeber und sucht Lösungen zur Produktionssteigerung bei gleichzeitigem Abbau der Entfremdung im Arbeitsprozess. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass Kommunikationsstruktur und Führungsstil das Wohlbefinden der Betriebsangehörigen beeinflussen und dass das Wohlbefinden sich auf den Arbeitsprozess auswirkt. Zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre werden Gruppenarbeit statt autoritärer Lenkung sowie Offenheit gegenüber fassadenhaftem Rollenverhalten angestrebt. Dazu werden die Wahrnehmung für das Innenleben anderer, die Einsicht in eigene und fremde Einstellungen und Rollen, Offenheit und Rückmeldung über zwischenmenschliche Beziehungen trainiert. Sensitivity-Gruppen unterscheiden sich danach, ob sie mehr die Organisationsstruktur oder die individuelle Entwicklung in den Vordergrund stellen. Im ersten Fall nehmen die Betriebsangehörigen gemeinsam an den Trainingsprogrammen teil, im zweiten Fall können Angehörige versch. Betriebe in anonymen Gruppen zus.kommen.