serotoninbeeinflussende Substanzen

 

(= s.S.) [engl. serotonin-influencing drugs], [BIO, PHA], Stoffe, die die biol. Verfügbarkeit/Aktivität von Serotonin (Serotonin, serotonerges System) erhöhen (Agonisten) oder erniedrigen (Antagonisten). Ausgedehnte Forschungsvorhaben bemühen sich, möglichst Rezeptor-spezifisch wirkende agonistische und antagonistische Pharmaka zu entwickeln. Die verfügbaren Stoffe können wie bei anderen Transmittern (Überträgersubstanzen, Neurotransmitter) die Synthese (selektive Blockade durch 5-Chlorphenylalanin), Präcursoren, die Freisetzung sowie die Wirkung am Rezeptor (Antagonisten sind Ritanserin, Ketanserin (5-HT2-Rezeptoren)) und die Inaktivierung und die Wiederaufnahme in die präsynaptischen Vesikel (Hemmung der Wiederaufnahme durch SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, selektive (SSRI))) beeinflussen. Stoffe (z.B. Reserpin, LSD) führen durch Entleerung der zentralen Speicher zu einer Verarmung der Gewebe an s.S., der verhaltensmäßige Veränderungen entsprechen können (z.B. Depression). Agonisten sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die relativ selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin in die Synapse hemmen. (selektive, Abk. SSRI). Wichtige Stoffe sind u.a. Citalopram, Sertralin, Fluvoxamin, Fluoxetin, Clomipramin, Zimelidin. Die meisten gehören zu den neueren Antidepressiva. Ihr therapeutischer Einsatz erstreckt sich auch auf die Behandlung von Zwangserkrankungen und Panikangst. Serotonin-Antagonisten sind u.a.: Ritanserin(5-HT2A,C), Serotonin-Agonisten sind u.a. Buspiron und Ipsapiron (5-HT1A). Die Verabreichung von Serotonin-Agonisten stellt eine wichtige Klasse von Reaktivitätstests dar, die Hinweise auf serotoninerge Subfunktionen geben durch Messung der Freisetzung von Hormonen (z.B. Cortisol, Prolaktin).

Referenzen und vertiefende Literatur

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