Störvariablen
[engl. confounders], [FSE], in einem Experiment oder Quasi-Experiment zur Prüfung eines Ursache-Wirkungs-Zus.hangs (Kausalität) ist jede Variable Störvariable, die mit der untersuchten unabhängigen Variable (UV) stat. assoziiert ist, eine potenzielle Störvariable der internen Validität (Validität der Ceteris-paribus-Bedingungen). Eine derartige Assoziation (ausgedrückt z. B. in r oder η²) liegt insbes. vor, wenn die Mittelwerte von Störvariablen in den Untersuchungsbedingungen nicht gleich sind. Eine tatsächliche Störvariable ist eine potenzielle Störvariable nur dann, wenn sie auch mit der später erhobenen abhängigen Variablen (AV) assoziiert ist. Mögliche Unterschiede auf der AV zw. den Untersuchungsbedingungen sind dann nicht eindeutig kausal auf die UV zurückzuführen, weil UV und Störvariable konfundiert sind (Konfundierung). Störvariablen können Unterschiede in den räumlichen, zeitlichen und sonstigen situationalen Umständen sein, v. a. aber Unterschiede zw. den Personen in den Untersuchungsgruppen. Da jede potenzielle Störvariable das Risiko für eine fehlerhafte Entscheidung über die empirische Hypothese (falsche Ablehnung bzw. Beibehaltung) erhöhen kann, sollte sie in ihrer Wirkung minimiert werden. Um zu vermeiden, dass die Untersuchungseinheiten sich zw. den Bedingungen in möglicherweise relevanten Merkmalen systematisch unterscheiden, werden sie ihnen zufällig zugeordnet (Randomisierung, Experiment). Der mögliche Einfluss eines Merkmals von Untersuchungseinheiten (z. B. Alter, Studienfach) oder Untersuchungssituation (z. B. Untersuchungsleiter und -zeit) kann außerdem kontrolliert werden, indem diese potenzielle Störvariable vollst. eliminiert wird (z. B. durch automatische Versuchsdurchführung), indem sie nur mit einer Ausprägung realisiert wird (Konstanthaltung z. B. des Vl, die aber die Allg.heit der Befunde einschränkt) oder indem sie gezielt mit mehreren Abstufungen als unabhängige Variable (Kontrollfaktor, matching) eingeführt wird. interne Validität, Bedrohungen, propensity score.