Struktur, psychische; psychoanalytisch

 

[engl. psychic stucture; lat. structura Aufbau, Bauart], [KLI], das Konzept der psychischen Struktur bzw. der Persönlichkeitsstruktur hat in der Psychoanalyse eine lange Tradition, angefangen bei Freuds topografischen Modellen zum Aufbau der Psyche. Freud unterschied zunächst die psych. Systeme des Unbewussten, des Vorbewussten und des Bewussten (Freud, 1900); später (ab 1923; Freud, 1923a) gliederte er im sog. Strukturmodell den psychischen Apparat in die drei psych. Instanzen Ich, Es und Über-Ich (Instanzenmodell). Eine Vielzahl an Nach-Freud’schen Psychoanalytikern (u. a. Karl Abraham oder Otto Kernberg) griffen die Idee einer psychischen Struktur auf und entwickelten das Konzept weiter.

Def. werden kann die psychische Struktur als das ganzheitliche Gefüge psych. Dispositionen, das alles umfasst, was im Erleben und Verhalten des Einzelnen, bewusst oder unbewusst (bewusst – unbewusst), regelhaft abläuft (Arbeitskreis OPD 2014). Sie beschreibt die Verfügbarkeit regulativer Funktionen des Ich und bezieht sich auf «die Vulnerabilität der Persönlichkeit, die Disposition zur Krankheit und die Kapazität zur Verarbeitung von inneren Konflikten und äußeren Belastungserfahrungen» (ebd., 255). Die psychische Struktur beschreibt demnach sowohl die Fähigkeit zur Selbst- als auch zur Beziehungsregulation. Die Erfassung der psychischen Struktur bzw. der indiv. Verfügbarkeit struktureller Fähigkeiten stellt heutzutage – neben der Betrachtung der Konfliktdynamik (Konflikt, unbewusster) – einen entscheidenden Bestandteil psychodynamischer Diagnostik und Therapieplanung dar (Kruse, 2017).

Referenzen und vertiefende Literatur

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