Study of Mathematically Precocious Youth (SMPY)

 

[EW, KOG, PÄD], eine von Julian C. Stanley (1918–2005) im Jahre 1971 initiierte, auf 50 Jahre angelegte Längsschnittstudie (Längsschnittuntersuchung) mit fünf Hochbegabten-Stichproben (N > 5.000; Hochbegabung, intellektuelle), deren Leistungsentwicklung insbes. im math.-naturwiss. Bereich ab dem Alter von ca. 12 Jahren nachgezeichnet wird (Stichprobe 5: Studierende in Hochleistendenprogrammen). Die Identifikation der Stichproben 1 (Prozentrang [PR] ≥ 99), 2 (PR ≥ 99,5) und 3 (PR ≥ 99,99) erfolgte zur Vermeidung von Deckeneffekten u. a. mit einem Hochschulzulassungstest für ältere Schüler (SAT; above level testing), das Kriterium in Stichprobe 4 war weniger streng (mit 12–14 Jahren: PR ≥ 97 in einem Leistungstest-Untertest). Im Mittelpunkt standen im Schulalter erhobene Variablen (wie Begabung, Begabungsprofil, Interessen, Geschlecht), die konsistent spätere Studiums- und Berufswahlen sowie -leistungen und Erfolge vorhersagten. Insges. zeigten die Pbn herausragende Leistungen. Die wiss. Bedeutung der Studie liegt u. a. in Befunden zur Leistungsentwicklung, die z. B. einer Schwellenwerttheorie widersprechen: Beim Vergleich von 12-jährigen Schülern mit Leistungstestergebnissen im oberen Perzentil (PR ≥ 99) waren diejenigen mit Ergebnissen von PR ≥ 99,75 – verglichen mit Schülern zw. PR = 99,00 und PR = 99,25 – 20 Jahre später erfolgreicher (häufiger: Promotion, Patent, Dauerstelle an einer Spitzenuniversität; höheres Einkommen). Anwendungsbezogene Befunde dokumentieren z. B., dass extrem Hochbegabte (ca. 12-jährige; PR ≥ 99,5) in einem dreiwöchigen Sommercamp den Inhalt eines High-School-Kurses bewältigen können (abstrakteres, vertieftes und beschleunigtes Curriculum). U. a. aufgrund der Selbstselektion zur SMPY-Teilnahme und entspr. Förderung bleibt die Frage der Generalisierbarkeit auf nicht derart betreute Hochbegabte bislang unbeantwortet. Marburger Hochbegabtenprojekt, Genetic Studies of Genius. [my.vanderbilt.edu/smpy]

Referenzen und vertiefende Literatur

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