Sublimierung
[engl. sublimation; lat. sublimare erhöhen], syn. Sublimation, [KLI], bei Freud (Psychoanalyse) einer der Abwehrmechanismen des Ich. Fähigkeit, auf verpönte Triebe bzw. Wünsche verzichten zu können. Neutralisierung der psychosex. Energie (Libido) und deren Verwendung für differenzierte soziale und kult. Leistungen. S. stellt demnach eine best. Umwandlungsform des Sexualtriebs, in der ein sex. Ziel oder Objekt gegen ein anderes, nicht mehr sexuelles ausgetauscht wird. Mithilfe dieses Konzepts beschreibt Freud best. sozial und kult. hoch bewertete Aktivitätsformen, v. a. künstlerische und intellektuelle Betätigungen als Abkömmlinge und Derivate des Sexualtriebs bzw. des infantilen Sexuallebens. Nach diesem Konzept entwickelt sich die Architektur aus der Sehnsucht nach dem Mutterleib und die Schöpfung von Gebäuden und Häusern repräsentiert den unbewussten Wunsch, in den Mutterleib zurückzukehren. Die intellektuelle Wissbegierde und den wiss. Forschungsdrang kann man auf die sex. Neugier und die infantile Sexualforschung zurückführen. Aus dem infantilen Sadismus (zerfetzen, zerstören) kann sich nach Freud das Interesse an Anatomie und Chirurgie (zergliedern, sezieren usw.) entwickeln.