Substitution

 

[engl. substitution; lat. substituere an die Stelle setzen]; syn. Ersatz, Surrogat, [KLI], einer der Abwehrmechanismen des Ich bei Freud (Psychoanalyse). Ersetzen eines ursprünglichen Triebobjektes durch ein Ersatzobjekt. Die Substitution kann eintreten, wenn die Befriedigung eines Bedürfnisses aus inneren oder äußeren Gründen unmöglich ist bzw. verhindert werden soll. So kann z. B. die aus dem Es stammende und gegen ein äußeres Objekt (Vorgesetzter) gerichtete Aggression an einem Ersatzobjekt (Untergebener) entladen werden. Aber es kann ebenso die gegenüber einem äußeren Objekt bestehende Aggression auf das Ich zurückgewendet (Reversion) werden und damit das äußere Objekt durch das Ich ersetzt werden. Schließlich kann auch eine aus dem Über-Ich stammende und gegen das Ich gerichtete Aggression (Selbsthass, Selbstbeschuldigung) auf ein äußeres Objekt umgeleitet und damit das Ich durch ein äußeres Objekt (Sündenbock) ersetzt werden.

[PHA], Medikamentöser Ersatz eines dem Körper fehlenden Stoffes (z. B. Insulin oder Methadon; Sucht- und Substanzbezogene Störungen, Psychopharmakotherapie).

[KOG], beim Reiz syn. für den konditionellen Reiz (bedingter Reflex, bedingte Reaktion).

[BIO], bei organbedingten Funktionsausfällen (insbes. Hirnschädigung) die ersetzende Übernahme der Funktion durch Ausgleich.