Supervisory Attentional System (SAS)

 

[engl. supervisory überwachend, attention Aufmerksamkeit], [BIO, KOG]Norman & Shallice (1980) bzw. Shallice (1982): ein Modell der Aufmerksamkeitskontrolle, das annimmt, dass manche Handlungen automatisch ablaufen, andere jedoch bewusste Kontrolle benötigen. Versch. Schemata oder Pläne können parallel ablaufen und ermöglichen so die Ausführung von mehreren Handlungen gleichzeitig. Dadurch können Situationen entstehen, in denen verschiedene Pläne miteinander in Konflikt geraten. Das Modell besteht aus zwei Strukturen, demSAS und dem Contention Scheduler (CS). Das SAS hat eine begrenzte Verarbeitungskapazität und wird nur unter best. Bedingungen benötigt. Dazu gehören folg. Situationen: (1) Planung und Entscheidung, (2) neue oder schlecht gelernte Aufgaben und (3) Situationen, bei denen stark überlernte Prozesse überwunden werden müssen. Das Modell sieht neben dem SAS einen automatischen Prozessor, den CS vor, der in Routinesituationen aktiv ist. Der CS gewährt einem Schema zu einem best. Zeitpunkt auf der Basis festgelegter Prioritäten oder in Abhängigkeit von Umweltbedingungen Vorrang. Während der CS in hochautomatisierten Situationen aktiv ist, wird das SAS in neuen oder ungewöhnlichen Situationen benötigt (Shallice & Burgess, 1996). Das SAS wird häufig als Modell (Shallice & Burgess, 1991) für die Erklärung exekutiver Dysfunktion herangezogen. Shallice (1982) selbst schlägt vor, dass die kognitiven Defizite von Pat. mit präfrontalen Läsionen als eine Störung des SAS verstanden werden können. Die Steuerung des Verhaltens erfolgt bei diesen Patienten nur durch den CS. Duncan (1995) beschreibt mit dem SAS-Konstrukt desorganisiertes, inkohärentes Verhalten von Patienten mit dysexekutivem Syndrom. So wird bspw. bei ADHS, bei Schizophrenie, bei Autismus (Autismus-Spektrum-Störung) und bei Morbus Parkinson eine Dysfunktion des SAS angenommen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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