Tauchen
[engl. diving, psychological aspects], unter Wasser herrschen physikal. Umgebungsbedingungen, die im Vergleich zu terrestrischen Normalverhältnissen stark verändert sind. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Veränderungen in den optischen und akustischen Eigenschaften des umgebenden Mediums sowie um Überdruck (1 atm pro 10 m Tauchtiefe) und um Kälteeinwirkung. Die Taucherps. beschäftigt sich mit der Wahrnehmung, dem Erleben und der Leistungsfähigkeit des Tauchers unter Wasser. Bei spez. Tauchverfahren ist der Einsatz von Unterwasserhäusern sinnvoll, die einen längeren Unterwasseraufenthalt ermöglichen. So beschäftigt sich die Forschung auch mit dem Leben in abgeschlossenen Systemen (Kleingruppe, Raumfahrtpsychologie). Der Taucher unterwirft sich einer Vielzahl von Entbehrungen und Gefahren. Ebenfalls werden Motivations- und Persönlichkeitsprobleme untersucht. Taucherpsychol. Forschung wird systematisch von versch. Forschungsinstituten der US Navy betrieben. Im europäischen Ausland haben sich Adolfson in Schweden (Leistungsverhalten unter Überdruck) und Ross in Schottland (Wahrnehmung) exp. mit psychol. Fragen des Tauchen befasst. Dabei geht es hauptsächlich um mentale und motorische Leistungsbeeinträchtigungen bei Tiefen von mehreren hundert Metern und den dabei notwendigen veränderten Atemgasgemischen (Helium statt Stickstoff).