Technikaffinität
[engl. affinity for technology; lat. affinitas enge Beziehung, Verwandtschaft], Affinität = Anziehungskraft], [MD, PER], bez. ein interindiv. variierendes und zeitlich stabiles psychol. Konstrukt (trait), das die Einstellung (Anziehungskraft) einer Person zu Technologie erfasst. Technikaffinität beeinflusst den Interaktionsstil mit Technologie (ob Technik eher aufgesucht oder vermieden wird) und geht mit höherem Interesse und einer höheren Akzeptanz einher. Technikaffinität beeinflusst die Emotionen, Kognitionen und Verhalten im Umgang mit Technologie. Technikaffinität korreliert mit höherer Mediennutzung (Mediennutzungsforschung) und Fertigkeiten, ist aber getrennt von Wissen oder Fertigkeiten (Medienkompetenz) zu sehen. Technikaffinität wurde früher oft in Verbindung mit Computerangst untersucht, während inzw. stärker die Angst ohne Gerät zu sein (nomophobia) betrachtet wird. Technikaffinität ist eine wichtige Persönlichkeitseigenschaft bei der Entwicklung und Evaluation von Medienangeboten, sowie bei der Analyse der Mediennutzung. Technikaffinität erlaubt spezifischere Vorhersagen als allg. psychol. Dimensionen wie die Big Five.
Eine Reihe von Skalen existieren, um Technikaffinität zu erfassen, mit Skalen, die Technikaffinität breiter auf Begeisterung, Kompetenz, pos. und neg. Folgen beziehen (TA-EG), den Fokus auf den hoch technikaffinen Bereich legen (GEX/geekism), oder stärker den Interaktionsaspekt betrachten (ATI, Franke et al., 2019).