Thatcher-Täuschung
[engl. (Margret) Thatcher illusion], benannt nach der ehemaligen britischen Premierministerin, [WA], Thompson, 1980; in der Abb. werden die beiden oberen, auf dem Kopf stehenden Gesichter als ähnlich wahrgenommen. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass rechts Augen und Mund Besonderheiten aufweisen (diese Auschnitte sind um 180 Grad gedreht). Werden die Bilder aufrecht präsentiert (s. unten), so wird der Unterschied sehr deutlich: Die Mimik erscheint im rechten Bild monströs verzerrt. Die Thatcher-Täuschung verdeutlicht, dass der Erkennung von Gesichtern und deren Mimik hoch spezialisierte Verarbeitungsprozesse zugrunde liegen (Gesichtserkennung). Nur wenn Gesichter so präsentiert werden, dass diese Erkennungsprozesse optimal angesprochen werden, ist eine adäquate Interpretation der Mimik möglich. Bei Pat. mit Prosopagnosie wird angenommen, dass diese spezialisierten Prozesse selektiv ausfallen.
