themenzentrierte Interaktion
[engl. theme-centred interaction (TCI)], [SOZ], ist ein von Ruth Cohn entwickeltes Verfahren der Arbeit in und mit Gruppen, das auf ganzheitliches «lebendiges» Lernen zielt. Ihr theoretischer und empirischer Hintergrund wird von der (psychoanalytischen) Gruppentherapie, der humanistischen Ps., der Gestalttherapie und der Encounter-Bewegung (Encounter-Gruppen) gebildet. Auf der Grundlage eines ganzheitlichen Menschenbildes wird ein Lernprozess angestrebt, in dem die affektiven (Affektivität) und die kogn. Prozesse (Kognition) der Person berücksichtigt werden und ein Gleichgewicht zw. Arbeitsthema, Gruppe und Individuum entsteht. Vorrangige Zielsetzung ist die Vermittlung und Anwendung konkreten und berufsspezifischen Wissens über Gruppenprozesse und -strukturen und die Verbesserung der Fähigkeit zur Gruppenleitung. Tragende Elemente des Gruppenprozesses sind das Ich (die indiv. Person), das Wir (die Gruppenmitglieder) und das Es (das Thema; nicht zu verwechseln mit dem ES der psychoanalytischen Instanzenlehre!, Psychoanalyse, Es), die in die Umwelt mit ihren spezif. Bedingungen eingebettet sind. Charakteristisch für die themenzentrierte Interaktion ist dabei die Berücksichtigung von körperlichen Signalen als Gegengewicht gegen die kult. bedingte Vernachlässigung der Körper- und Gefühlswahrnehmung.