Therapieerfolg
[engl. therapy/therapeutic success, stability], [KLI], Erreichen eines Zielzustandes mit therap. Unterstützung (Psychotherapie). Zur Bewertung des Therapieerfolgs schlägt Schulte (1993) drei inhaltliche Ebenen vor: (1) Symptom- und Beschwerderückgang, (2) Störungsursache und (3) Störungsfolgen. Nach dem Phasenmodell psychotherapeutischer Veränderungen lassen sich zur Therapieerfolgsbewertung das subj. Wohlbefinden des Pat., der Rückgang der Symptomatik sowie die Wiederherstellung und/oder Verbesserung des allg. Funktionsniveaus als inhaltliche Kategorien heranziehen. Nach wie vor besteht Heterogenität bzgl. der eingesetzten Erfolgsmaße, die am häufigsten eingesetzten Instrumente sind allerdings die SCL-90-R (Symptom-Checkliste) sowie das Beck-Depressions-Inventar (BDI). Die Bewertung eines Therapieerfolgs sollte immer auf einer multimodalen Messung beruhen. Therapieerfolg lässt sich entweder nach dem Ausmaß der erreichten Veränderung (therapeutische Veränderung) oder nach dem Erreichen oder Nichterreichen eines vorher festgelegten Zieles (z. B. Goal Attainment Scaling) bewerten. Veränderungen lassen sich durch direkte oder indirekte Veränderungsmessungen abbilden. I. R. der indirekten Veränderungsmessung kann unter Zuhilfenahme des Konzeptes der klin. signifikanten Veränderung [engl. clinically significant change] entschieden werden, ab wann eine stat. signifikante Veränderung als klin. relevant bewertet werden kann (Reliable Change Index (RCI)). Stabilität des Therapieerfolgs ist dann erreicht, wenn der therap. Fortschritt auch über das Therapieende hinaus erhalten bleibt. Dies lässt sich i. R. von katamnestischen Studien (Katamnese) überprüfen und konnte für einen Zeitraum zw. sechs Monaten und fünf Jahren nachgewiesen werden (Lutz & Böhnke, 2010).