Tiefenstruktur

 

[engl. deep structure], [KOG], die von Chomsky (1965) entwickelte generative Transformationsgrammatik postuliert die Tiefenstruktur als das der konkreten Oberflächenstruktur von Sätzen zugrunde liegende (abstrakte) System der syntaktischen Beziehungen der einzelnen Bestandteile (Konstituenten) der Sätze zueinander, grafisch dargestellt in einem Basis-P-Marker. Die Tiefenstruktur bestimmt und repräsentiert die inhaltliche Bedeutung der Sätze, da sie sämtliche lexikalische (Lexikon) Bedeutungselemente in ihrem syntaktischen Bezug (Syntax) enthält. Die Überführung der abstrakten Tiefenstruktur in die konkrete Oberflächenstruktur geschieht mithilfe von Transformationsregeln. So lassen sich viele von der Oberfläche her kaum erklärbare Ähnlichkeiten, Unterschiede und Ambiguitäten in der Bedeutung von Sätzen durch die Annahme unterschiedlicher Transformationen bzw. unterschiedlicher Tiefenstrukturen erklären. Wenn sich auch das Konzept einer rein syntaktisch definierten Tiefenstruktur im weiteren Verlauf der Forschung als nicht haltbar herausstellt (generative Semantik), so ist es doch Chomskys Verdienst, durch die Einführung der Dichotomie Oberflächenstruktur – Tiefenstruktur den Anstoß gegeben zu haben, die sprachlichen Erscheinungen der Oberfläche immer auf dem Hintergrund ihnen zugrunde liegender sprachlicher oder nicht sprachlicher Beziehungen und Relationen zu diskutieren. Zur Anwendung des Begriffs: Denken, Grammatik.

Referenzen und vertiefende Literatur

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