Tiefenwahrnehmung, Entwicklung
[engl. depth perception, development], [EW, WA], Untersuchungen an der visuellen Klippe(visual cliff) von Gibson und Walk (1960) bei Kleinkindern (im 6. bis 14.Monat) zeigten, dass bereits im frühen Kindesalter Hinweise der Tiefe beachtet werden können. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass zumindest einige Komponenten der Tiefenwahrnehmung angeboren sind. Der Mechanismus der Größenkonstanz (Konstanz) funktioniert nach Ergebnissen von Slater et al. (1990) grundsätzlich bereits bei Neugeborenen. Im Alter von nur einem Monat reagieren Säuglinge mit Vermeidungsverhalten, wenn sich ein Objekt schnell auf ihren Kopf zubewegt (Looming). Mit 3–4 Monaten nutzen sie binokulare und ab ca. 6 Monaten auch statische monokulare Tiefenhinweisreize (räumliches Sehen, visuelle Raumhinweise).