Tiersprache

 

[engl. animal language], [KOG, SOZ], Sammelbez. für verschiedenste bei Tieren (z. B. Ameisen, Heuschrecken, Bienen, Vögeln, Delfinen) anzutreffende Kommunikationssysteme. Die Angemessenheit des Begriffs Sprache wird dabei im Allg. infrage gestellt, vornehmlich von Linguisten negiert (Lenneberg, 1972). Zwar gilt als nachgewiesen, dass Tiere mittels akustischer, optischer, taktiler, olfaktorischer Signale auf das Verhalten vor allem von Artgenossen Einfluss nehmen (wobei offen bleibt, ob u. U. so etwas wie «Absichtlichkeit» angenommen werden darf), etwa i. S. von Drohen, Warnen, Anlocken (Geschlechtspartner, Junge, Beute) u. a. m. Jedoch erscheinen dabei noch zu wenige der die menschliche Sprache charakterisierenden Merkmale als erfüllt, sodass die Annahme einer einigermaßen kontinuierlichen phylogenetischen Entwicklung menschlicher Sprache aus tierischen Vorformen wenig Stützung erfährt. Allerdings vollbrachten Schimpansen in neueren Untersuchungen im Medium von Gebärdensprache oder anderen Zeichensprachen teilweise überraschende Leistungen (Brown, 1973), die auch qualifizierteren Kriterien menschlicher Sprache (wie Fragen stellen, Verwendung syntaktischer Strukturen (Syntax) u. a. m.) genügen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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