Tötungshemmung
[engl. killing inhibition], [KOG], (biol.) angeborene Verhaltensweise, die das Töten von Artgenossen verhindern kann. Bei Wölfen z. B. zeigt der in einem Kampf Unterlegene eine Beschwichtigungs- oder Demutsgebärde, die beim Sieger eine Beißhemmung auslöst. Löwen, die keine sozialen Beißhemmungen haben, sind aber gegenüber ihnen bekannten Rudelmitgliedern absolut beißgehemmt (Tötungshemmung bei Bekanntheit). Letzteres gilt für viele andere Tiere und wohl auch für den Menschen, was die Verhängung von Fraternisierungsverboten im Kriege deutlich macht. Die Pute tötet die selbst erbrüteten eigenen Jungen, wenn sie taub oder exp. vertaubt ist und daher den für die Tötungshemmung verantwortlichen Schlüsselreiz, das Piepen der Jungen, nicht wahrnehmen kann.