umweltschädliches Verhalten, wirtschaftspsychologisch
[engl. behaviour harmful to the environment, economic psychological perspective], [WIR], als umweltrelevantes Verhalten werden alle jene Verhaltensweisen klassifiziert, die direkt oder indirekt einen Einfluss auf die natürliche Umwelt ausüben, wobei das Verhalten für die Umwelt sowohl förderlich als auch nachteilig sein kann (Homburg & Matthies, 1998). Aus wirtschaftspsychol. Sicht kann umweltschädliches Verhalten ein Ressourcendilemma bzw. soziales Dilemma darstellen, bei dem einzelne Individuen ihren Gewinn maximieren, indem sie so viel wie möglich von der unentgeltlichen Ressource Natur verwenden. Dieser indiv. Gewinnmaximierung steht die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen gegenüber, deren Abbau auf gesellschaftlicher Ebene – und damit auch auf indiv. – langfristig neg. Auswirkungen hat, wenn die natürlichen Ressourcen bis zur Erschöpfung ausgebeutet werden (z. B. Überfischung der Meere). Vor allem Faktoren, die zu förderlichem, umweltfreundlichem Verhalten führen, werden häufig untersucht: Problembewusstsein, internale Attribution (Attribuierung), soziale Normen, Schuldgefühle, wahrgenommene Verhaltenskontrolle, Einstellungen und persönliche moralische Normen (s. Metaanalyse von Bamberg & Möser, 2007). Solche Studien zeigen, dass umweltfreundliche Einstellungen zu energiesparendem Verhalten führen, oder dass die Ausprägung von persönlichen Normen den Kauf von biologischen Lebensmitteln beeinflusst. Die Beschäftigung mit biol. Produkten hat aber auch Auswirkung auf das Verhalten. Die ausschließliche Konfrontation mit biologischen Produkten führt vermehrt zu kooperativem Verhalten, der Erwerb von biol. Produkten induziert allerdings weniger Kooperation. Es wird angenommen, dass Individuen kogn. Ressourcen sparen und daher Aktivitäten (kooperatives Verhalten), die moralischen Handlungen (Erwerb von biol. Produkten) nachfolgen, nicht hinsichtlich ihrer persönlichen moralischen Prinzipien prüfen. nachhaltige Entwicklung, nachhaltiger Konsum.