Unaufmerksamkeitstaubheit
[engl. inattentional deafness], [KOG, WA], bez. den Effekt, dass ein salientes akustisches Ereignis wegen geringer Aufmerksamkeitszuweisung nicht wahrgenommen wird. Unaufmerksamkeitstaubheit ist eng verwandt mit Veränderungstaubheit, wobei sich ersteres auf die Wahrnehmung eines neu auftretenden Ereignisses, letzteres auf die Wahrnehmung einer Änderung eines bereits präsenten Ereignisses bezieht. Zu beachten ist, dass es sich bei beiden Begriffen um allgemeinpsychol. und nicht um pathologische Phänomene handelt. Unaufmerksamkeitstaubheit ist das akustische Pendant zu Unaufmerksamkeitsblindheit. I. Ggs. dazu ist Unaufmerksamkeitstaubheit relativ wenig erforscht. Hervorgegangen aus dem Paradigma des dichotischen Hörens (Maskierung), befasst sich heutige Forschung zu Unaufmerksamkeitstaubheit einerseits mit den grundlegenden Mechanismen des Phänomens, andererseits mit angewandten Bereichen (z. B. Wahrnehmung von Warnsignalen).