Undeutsch, Udo
(1917–2013), [HIS, RF], Undeutsch studierte in Jena und promovierte am 19. Mai 1941 mit der Dissertation «Gestalttypologische Untersuchung des Versuchs zur Sinnerfüllung optischer Komplexe» zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.). Im gleichen Jahr legte er ergänzend die Diplomprüfung ab. Undeutsch war dann als Militärpsychologe tätig. 1946 hatte er eine Dozentur an der neugegründeten Universität Mainz, 1951 wurde er apl. Prof. für Ps. in Köln, ab 1963 dort Ordinarius. U. wurde bekannt durch seine verkehrspsychol. Untersuchungen (Verkehrspsychologie) und seine forensischen Gutachten (Forensische Psychologie). Viele Jahre lang trat er für die Nutzung des Polygrafen als Beweismittel ein. Zur Glaubwürdigkeit von Aussagen (Aussagepsychologie) stellte Undeutsch eine Reihe von Kriterien zus., die später von M. Steller (1989) als «Undeutsch-Hypothese» bezeichnet wurden. So nahm er u. a. an, dass erlebnisbegründete, wahre Aussagen unmittelbarer, farbiger, detailreicher und origineller als erfundene Aussagen sind. Undeutsch wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Orden Leopolds II. ausgezeichnet.