Unterrichtsdiagnostik

 

[engl. diagnosis of instruction], [DIA, PÄD], ist die systemat. Erfassung ausgewählter Merkmale der Unterrichtsqualität (bspw. Klassenführung, Klarheit und Strukturiertheit oder lernförderliches Klima) mithilfe wiss. fundierter Instrumente und Methoden. I. Ggs. zu einer anspruchslosen Ad-hoc-Erfassung des Unterrichts spricht man von Unterrichtsdiagnostik, wenn die Kriterien theoretisch fundiert sind, dem Forschungsstand zur Lernwirksamkeit des Unterrichts entsprechen sowie best. sprachliche und edumetrische Gütekriterien erfüllen. Verfahren der Unterrichtsdiagnostik lassen sich danach unterscheiden, ob sie (1) quant. Art sind (wie z. B. das Diagnosewerkzeug EMU; [www.unterrichtsdiagnostik.info] oder die Unterrichtsbeobachtungsbogen vieler Qualitätsagenturen) oder qual. Charakter haben, d. h., dass keine numerischen Daten anfallen, sondern Texte, bspw. i. R. eines leitfragengestützten qual. Interviews (qualitative (Leitfaden-)Interviews), (2) ob die diagn. Information von der unterrichtenden Lehrperson, von externen Beobachtern oder von der Schulklasse stammt, (3) ob die Qualitätskriterien fach- und methodenübergreifend oder fachspezifischer Natur sind und (4) ob sich die Unterrichtsdiagnostik auf eine konkrete Unterrichtsstunde bezieht oder ein kumulatives Urteil über einen längeren Zeitraum erfordert. Liegen Informationen aus allen drei Perspektiven vor oder basieren die Informationen auf unterschiedlichen Methoden, spricht man von Triangulation. Gegenstand der Unterrichtsdiagnostik kann auch videografierter Unterricht sein (virtuelle Hospitation); in diesem Fall eröffnet sich die Chance einer datenbasierten Reflexion und eines Abgleichs versch. Sichtweisen auf den gleichen Unterricht im Team (Fachschaft, Kollegium, Qualitätszirkel).

Referenzen und vertiefende Literatur

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