Vaginismus

 

 [engl. vaginismus], syn. Scheidenkrampf, [KLI], hierunter wird eine Form der  Sexualstörungen bei der Frau verstanden, bei der das äußere Drittel der die Vagina umgebenden Beckenbodenmuskulatur unwillkürlich verspannt oder verkrampft, sodass der Scheideneingang eng oder wie verschlossen erscheint. Geschlechtsverkehr, aber auch gynäkologische Untersuchung oder z. B. das Einführen von Tampons können dadurch sehr schmerzhaft oder sogar unmöglich sein. Vaginismus kann in gewisser Weise als spez. Form der Dyspareunie bei der Frau betrachtet werden, und es werden typischerweise zwei Arten von Vaginismus unterschieden: (1) primärer Vaginismus, bei dem es seit Beginn der sexuellen Handlungen einer Frau noch niemals möglich war, etwas ohne entstehende Schmerzen in die Vagina einzuführen sowie (2) sekundärer Vaginismus, bei dem die Problematik erst seit einem best. Zeitpunkt (z. B. einem best. Ereignis) besteht. Einige Autoren unterschieden Vaginismus zudem hinsichtlich der Frage, ob er immer auftritt bzw. unabhängig von Umständen und Sexualpartnern ist (konsistenter bzw. globaler Vaginismus) oder nicht (situationsbedingter Vaginismus). Als auslösende Faktoren i. R. des sekundären Vaginismus können traumatische Erfahrungen (Trauma, Lebensereignisse, kritische) wie z. B. sexuelle Gewalterfahrungen (sexueller Missbrauch), aber auch Geburten, Operationen oder auch vgl.weise harmlose Ereignisse wie eine unangenehme med. Untersuchung oder wiederholte Schmerzen i. R. sexueller Aktivitäten genannt werden. Als mögliche Folge von Vaginismus werden Angst und Verunsicherung sowie – daraus resultierend – Vermeidungsverhalten (Vermeidungslernen) und sexuelle Unlust (sexuelle Appetenzstörungen (Unlust)) beschrieben. Therap. Ansätze fokussieren im Wesentlichen auf eine Reduktion belastender Emotionen, eine Förderung der Selbstwahrnehmung (Selbstwahrnehmungstheorie, Selbstbeobachtung), Entspannungsverfahren, das Training mit Vaginaldilatoren zur Gewöhnung und Lockerung der Muskulatur, Biofeedback, Beckenbodentraining sowie die Thematisierung möglicher (bereits längerfristig bestehender sowie durch die Störung entstandener) Partnerschaftsprobleme (Paartherapie). Genito-pelvine Schmerz-Penetrations-Störung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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