Veränderungsbereitschaft, dispositionale
[engl. dispositional readiness to change], [AO], die dispositionale Veränderungsbereitschaft stellt eine Persönlichkeitseigenschaft (Persönlichkeitsmerkmal) dar, welche die generelle Einstellung von Beschäftigen gegenüber Veränderungsmaßnahmen im organisationalen Kontext beschreibt (Organisation). Die betreffenden Veränderungen können dabei aufgabenbezogener (z. B: Einarbeitung in ein neues Aufgabengebiet) oder umfeldbezogener (z. B. räumliche Umgestaltung des Arbeitsplatzes) Art sein. Dispositionale Veränderungsbereitschaft betrifft interindiv. Unterschiede des Erlebens und Verhalten angesichts dieser Veränderungen. Im Ggs. zu Konstrukten wie Commitment bei organisationalen Veränderungen (Herscovitch & Mayer, 2002) fokussiert dispositionale Veränderungsbereitschaft nicht auf eine einzelne tätigkeits- oder organisationsbezogene Veränderung, sondern umfasst die situationsübergreifende Tendenz, auf Veränderungen im organisationalen Kontext zu reagieren. Personen mit hoher Ausprägung dispositionaler Veränderungsbereitschaft sind grundsätzlich offener gegenüber organisationalen Veränderungen, erleben diese positiver und sind eher bereit, diese zu unterstützen.
Es zeigen sich Zusammenhänge zw. dispositionaler Veränderungsbereitschaft mit Selbstwert und Resilienz. Im Sinne einer Person-Situations-Transaktion (Person-Situation Debatte) kann das Konstrukt dispositionaler Veränderungsbereitschaft helfen zu erklären, warum Veränderungsmaßnahmen trotz guter situativer Gestaltung und Durchführung fehlschlagen können. Die Erfassung von dispositionaler Veränderungsbereitschaft bei Mitarbeitenden kann insofern auch Ansatzpunkt für mögliche Interventionen sein.