Vergessen, abrufinduziertes

 

 [lat. inducere zu etw. bewegen, veranlassen], [KOG], bezieht sich auf das Phänomen, dass der Abruf best. Informationen die Fähigkeit einschränkt, andere Informationen abzurufen. Eine typische Methode zur Untersuchung von abrufinduziertes Vergessen besteht darin, Pbn ein Set von Stimuli, die aus versch. Kategorien (z. B. Obst und Haustiere) stammen, lernen zu lassen. Zunächst lernen die Pbn eine Item-Liste (z. B. Obst: Apfel; Haustier: Hund; Obst: Orange; Haustier: Katze). Anschließend, in einer zweiten Phase, erhalten die Pbn Hinweise, die zum Abruf von Items aus einer der Kategorien (z. B. Obst) führen sollen. Die Items dieser Kategorie, für die Hinweise zum Abruf gegeben werden, stellen die Ziel-Items dar. Die übrigen Items derselben Kategorie, für die keine Hinweise zum Abruf gegeben werden, werden als ignorierte Items bez. Items aus den anderen Kategorien (z. B. Haustiere), die in dieser Phase nicht abgerufen werden, fungieren als Kontroll-Items. Abschl. wird in einer dritten Phase die Erinnerung der Pbn an alle Items, die zu Anfang gelernt wurden, überprüft. Abrufinduziertes Vergessen ist gekennzeichnet durch ein Muster, bei dem die Erinnerungsleistung für Ziel-Items am besten, die für ignorierte Items am schlechtesten und die für Kontroll-Items schlechter als die für Ziel-Items, aber besser als die für ignorierte Items ist. Die Effekte von abrufinduzierten Vergessen sind nicht notwendigerweise abhängig vom erfolgreichen Abruf der Ziel-Items, sondern lediglich vom versuchten Abruf. Einschränkende Bedingungen für das Auftreten von abrufinduzierten Vergessen sind eine starke Verbindung zw. Ziel-Items und ignorierten Items sowie ein zu großes Zeitintervall zw. der zweiten und dritten Testphase. Gedächtnisprüfung, Vergessen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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