verhaltensanalytisches Interview

 

[engl. behavioral analysis interview], [DIA, KLI], syn. verhaltensdiagnostisches Interview. Zentrales Ziel des verhaltensanalytisch geführten Interviews ist die Hypothesengewinnung und -generierung auf dem theoretischen Hintergrund des funktionalen Ansatzes der sozialen Lerntheorie. Die in dieser Weise strukturierte Problemanalyse beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Identifizierung änderungsrelevanter Erlebnis- und Verhaltensweisen, der Klärung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung und die aktuelle Aufrechterhaltung der Störung sowie mit der Frage nach den geeigneten Mitteln (Methoden) alternative Ziele (neue, andere Erlebnis- und Verhaltensweisen) mit dem Befragten zu erreichen. Das verhaltensanalytische Gespräch hat immer sowohl diagn. als auch therap. Aspekte. Zu versch. Zeitpunkten des diagn.-therap. Prozesses sind sie lediglich unterschiedlich gewichtig. Die Umsetzung dieser Anforderungen wird durch funktionale Analyseschemata (Leitfäden) prinzipiell begünstigt, doch gibt es eine Reihe von Schwierigkeiten, diese Grundprinzipien im realen Gespräch zu verwirklichen. Dazu gehört ganz wesentlich die Beurteilung der subj.-verbalen Information hinsichtlich ihrer Konkretheit und der vom Klienten angebotenen Sichtweise des Problems. Die Problemkonzeption des Klienten liefert dabei in unterschiedlich expliziter Form wichtige Hinweise für Ansatzpunkte zur Änderung von Verhaltens- und Denkgewohnheiten.