Verlustaversion

 

[engl. loss aversion; lat. aversari sich abwenden], syn. Allais-Paradoxon[EM, KOG, WIR], bez. das verstärkte Streben nach Verlustvermeidung relativ zum Gewinnstreben (Kahneman & Tversky, 1984). Die Verlustaversion resultiert daraus, dass Verluste subj. schwerer ins Gewicht fallen als Gewinne. Diese Wertasymmetrie bedeutet, dass der erwartete neg. Nutzen (Kosten-Nutzen-Kalkulation) eines Verlustes intensiver erlebt wird als der erwartete pos. Nutzen eines absolut gleich großen Gewinnes. Die Wertasymmetrie wird durch den kurvilinearen Verlauf der Wertefunktion der Prospect-Theorie abgebildet, der im Verlustbereich konvex und im Gewinnbereich konkav ist. Verluste und Gewinne werden in der Prospect-Theorie nicht als absolute Werte abgebildet, sondern als Veränderungen bezogen auf einen Referenzpunkt (Tversky & Kahneman, 1992). Die Verlustaversion beeinflusst das Risikoverhalten in Entscheidungssituationen und führt bei großen Gewinnen und kleinen Verlusten zu risikoaversem Verhalten. Bei kleinen Gewinnen und großen Verlusten resultiert hingegen risikofreudiges Verhalten. Besitzeffekt,Status-quo-Fehler und sunk-cost effect gelten als Manifestationen der Verlustaversion auf Verhaltensebene. kognitive Fehler.

Referenzen und vertiefende Literatur

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