Verstärkerzentren
[engl. reinforcement/reward centers], [BIO], Strukturen des Säugetier- und Menschenhirns (Gehirn), die bei Reizung (z. B. elektrische Selbstreizung) Belohnung (pleasure, Freude) oder Strafe (aversion) vermitteln. Von Olds & Milner (1954) durch Zufall im medialen Vorderhirnbündel (MFB) der Ratte entdeckt. Da diese Strukturen nicht mit primären Triebzentren im Hypothalamus identisch sein müssen, sondern «reine» Belohnung durch elektrische Reizung ohne Triebreduktion erzeugt werden kann, darf man sie als neuronales Substrat von Belohnung und Aversion auffassen. Beim Menschen sind Verstärkerzentren in vielen Arealen des limbischen Systems und des extrapyramidalen Systems gefunden worden. Besser als eine rein anatomische Abgrenzung dürfte die neuropharmakol. Analyse der bei Belohnung und Strafe beteiligten Transmittersysteme (Neurotransmitter) sein. Bei Belohnung sind kurzfristige Effekte wohl an noradrenerge Synapsen, länger anhaltende Wirkungen an Endorphinsysteme gebunden.