vibrationsinduzierte Täuschungen

 

[engl. vibration-induced illusions; lat. vibrare schwingen, zucken], [WA]. Vibrationsinduzierte Täuschungen sind propriozeptive Fehlwahrnehmungen (Propriozeption). Vibrationsinduzierte Täuschungen werden durch vibratorische Reizung der Muskelsehnen ausgelöst. Körperteile, die von dem dazugehörigen Muskel bewegt werden, werden an verschobener Position oder als sich bewegend wahrgenommen. Die Richtung von Positions- und Bewegungstäuschungen entspricht einer Streckung des gereizten Muskels. Z. B. lässt eine Vibration am Bizeps den Arm als stärker gestreckt erscheinen, als er ist, während eine Vibration am Antagonisten den Arm als stärker gebeugt erscheinen lässt. Fehllokalisiert werden in beiden Fällen Unterarm und Hand. Vibrationsinduzierte Täuschungen werden auf eine inadäquate Erregung der Rezeptoren in den Muskelspindeln zurückgeführt. Theoretisch gelten vibrationsinduzierte Täuschungen als wichtiger Beleg für eine zentrale Rolle der Muskelspindeln in der propriozeptiven Wahrnehmung. Exp. werden vibrationsinduzierte Täuschungen in versch. Kontexten ausgenutzt, um propriozeptive Information zu manipulieren. Pinocchio-Täuschung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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