visuelle Raumhinweise
[engl. visual depth cues], [KOG, WA], im Deutschen manchmal auch als v. Tiefenhinweise bez. Ein zentrales Problem der visuellen Raumwahrnehmung besteht darin, dass die wahrnehmende Person von uneindeutigen Netzhautabbildungen auf räumliche Sachverhalte in der Welt schließen muss (inverses Projektionsproblem). Visuelle Raumhinweise (z. B. Überlappung von Gegenständen im Sehfeld) bieten dem visuellen System des Betrachters die Möglichkeit, zu eindeutigeren räumlichen Interpretationen von statischen und dynamischen visuellen Szenen zu gelangen. Folgende Arten von visuellen Raumhinweisen lassen sich unterscheiden: (1) okulomotorische visuelle Raumhinweise von den Augenmuskeln wie z. B. Akkommodation der Augenlinse oder Konvergenz der Augenachsen; (2) monokulare visuelle Raumhinweise wie z. B. relative Größe, relative Höhe im Gesichtsfeld, Verdeckung, Linearperspektive, Dichte- und Größengradient, Schattierung und Schattenwurf, optischer Fluss, dynamische Okklusion und Disokklusion; (3) binokulare visuelle Raumhinweise wie z. B. Bewegungsparallaxe oder Querdisparation. räumliches Sehen.