Wernicke-Geschwind-Modell

 

[engl. Wernicke–Geschwind model], nach Carl Wernicke (1848–1905), Norman Geschwind (1926–1984)], [BIO], einflussreichste Theorie über die kortikale Lokalisation der Sprache, die auf den von Broca und Wernicke gemachten Beobachtungen über die nach ihnen benannten Aphasien (Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie) und Zentren ausgeht (Gehirn). Danach werden (1) gehörte auditorische Signale (Hören; Wort, Satz) zunächst im primären auditorischen Kortex empfangen und zum Wernicke-Areal weitergeleitet, wo sie verstanden werden. Soll auf den Inhalt geantwortet werden, wird eine neuronale Repräsentanz desselben zum Broca-Areal übermittelt, wo ein entspr. Artikulationsprogramm aktiviert wird, das seinerseits die Neurone des primären motorischen Kortex und über diese schließlich die Sprachmuskulatur (Kehlkopf) aktiviert. (2) Laut gelesene Inhalte (Lesen) erreichen zuerst die primäre Sehrinde. Von dort werden sie zum Gyrus angularis weitergeleitet, wo die visuelle Form in einen auditiven Code übersetzt und zum Verstehen an das Wernicke-Areal weitergeleitet wird, von wo dann wieder die passende Antwort generiert und zum Broca-Areal usw. weitergeleitet wird.

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Wernicke-Geschwind-Modell: Das Funktionsmodell zeigt die Reaktion des Gehirns auf eine gehörte Frage oder beim lauten Lesen eines Wortes

Referenzen und vertiefende Literatur

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